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No Woman, no Drive

28 Okt

Daumen hoch für Hisham Fageeh! Was, den Namen habt Ihr noch nie gehört? Dann wird es Zeit. Hisham ist nach eigener Aussage Künstler und Sozialaktivist – und er kommt aus Saudi-Arabien. Dieses Land macht derzeit Schlagzeilen, weil es der letzte Fleck auf Erden ist, auf dem es Frauen verboten ist, Auto zu fahren.

Die Gründe dafür sind hanebüchen. Die abstruseste Theorie: Autofahren könnte die weiblichen Eierstöcke schädigen! Tja, wenn man’s genau betrachtet: Die Geburtenrate in den westlichen Staaten geht ja permanent zurück. Trotzdem: Das Autofahren wird wohl eher nicht der Auslöser dafür sein. Der eigentliche Grund für das Fahrverbot liegt wohl eher in dem Wunsch saudi-arabischer Männer begründet, jeden Schritt der Ehefrau, Tochter oder Schwester überwachen zu können.

Doch die saudischen Frauen haben die Nase voll: Seit Tagen machen die selbstgedrehten Youtube-Videos von autofahrenden Frauen in dem Golfstaat die Runde. Das Regime ist in Aufruhr, die Welt schaut hin. Egal, wie die Sache jetzt ausgeht: Der Grundstein für die Emanzipationsbewegung in Saudi-Arabien ist gelegt und wird auf Dauer nicht zu stoppen sein!

Zurück zu Hisham Fageeh. Der will nun den Beweis antreten, dass es auch in seiner Heimat andere Männer gibt – Männer, die sich kritisch mit dem Thema „Fahrverbot für Frauen“ auseinandersetzen, Männer, die wissen, wie man mit Humor und Ironie umgeht. Deshalb hat Hisham, der in den USA studiert hat, ein Video gedreht, das einerseits nachdenklich stimmt, andererseits aber vor allem eines ist: witzig!

http://www.youtube.com/watch?v=odgo0-aAvXA

Frühlingsfit trotz grauem Himmel

2 Apr
uhrGääähn… Na, wie geht es euch heute Morgen? Wurde uns doch glatt eine Stunde geklaut übers Wochenende! Schlaue Menschen haben sich die Osterwoche freigenommen und dürfen so oder so liegenbleiben. Wir anderen quälen uns aus dem Bett und zur Arbeit – wie fies! Wenn wenigstens der Frühling da wäre und uns mit milden Temperaturen und Sonne verwöhnen würde. Aber nein – auch heute dominiert wieder bleiernes Grau am Himmel.
Da kommt doch einfach alles durcheinander! Müde sind wir, unmotiviert – und untrainiert. Sonst habe ich immer die Fastenzeit genützt, um fit für die warme Jahreszeit zu werden. Doch bei der Saukälte der vergangenen Wochen – ach was, MONATE, da kamen mein Kreislauf und der sportliche Ehrgeiz einfach nicht in Schwung. Jetzt ist es höchste Eisenbahn, mit dem Bodyforming zu beginnen. Augen zu und durch: Bibbernd walke ich bei Minusgraden übers Gelände, während der kalte Wind meine Augen tränen lässt. Im Hallenbad erkämpfe ich mir eine Bahn unter den Sonntagsschwimmern und kraule zaghaft meine Runden. Und im heimischen Folterkeller warten Aeropad, Dynaband, Hantelbank, Beincurl und Butterfly darauf, ihre muskelstärkende Wirkung zu entfalten.
Auch die Küche spürt den Umschwung: Im Froster lagern nun statt Pommes mehrere Tüten Tiefkühlgemüse (ungewürzt), im Kühlschrank hat Sojamilch die Sahne verdrängt. Wenn schon, denn schon… jetzt wird körpertechnischer Frühjahrsputz gemacht! Denn eins ist mir sonnenklar: Wenn dann irgendwann der Frühling kommt, dann drängt er mit aller Macht ins Land, und wenn die Pullis und langen Hosen dann in die Ecke fliegen, offenbaren sich die Sünden des Winters mit einem Mal erbarmungslos. (bb)

Ja ist denn scho wieder Weihnachten?

31 Mär

OsternLeise rieselt der Schnee …
Nein, es ist nicht schon wieder Weihnachten, es ist tatsächlich Ostern. Aber der Hase und alle, die die Eier draußen suchen wollen, frieren sich einen ab.
Im Internet kursieren lustige Bildchen mit eher ironischen oder verzweifelten Sprüchen. Da wird Frau Holle bedroht und gemeuchelt, der Osterhase fordert Schlecht-wetter-Zulage. Mancherorts über-nimmt gleich der Weihnachtsmann – oder war es Nikolausi? – den Job, weil „dem Hasen war es zu kalt“.

„Die Installation des Frühlings wurde wegen einem unbekannten Fehler abgebrochen …“ – nach frühlingshaften Temperaturen an Weihnachten, feiern wir Ostern im Schnee. Das ist zwar nicht ganz so ungewöhnlich und kam schon öfters mal vor, aber dieses Jahr erlebt Deutschland laut Wetterdiensten den kältesten März seit Jahrzehnten. Ja, genau so fühlt es sich an! Die Daten für den meteorologischen und kalendarischen Frühling sind längst verstrichen – doch noch ist nicht der leiseste Frühlingshauch in Sicht. Da hilft auch nicht die gerade erfolgte Umstellung auf die Sommerzeit, irgendwer müsste zusätzlich noch am Thermometer reiben…

…wir wünschen euch trotzdem Frohe Ostern!

(ima)

Exklusiv: Das Dschungelcamp aus der Sicht von Gastkolumnistin Kiki

15 Jan

Eigentlich, so dachten wir, könnte das Niveau nicht mehr unterschritten werden: Doku-Soaps mit Fremdschäm-Faktor, Bohlens Supersternchen-Arena, und dann natürlich das Dschungelcamp. Halbnackte Tatsachen, peinliche Wahrheiten, die am Lagerfeuer dank Mikros und versteckter Kamera ans Licht der Öffentlichkeit kommen, und jede Menge tierischer Ekelkomponenten, bei deren Einsatz in Good Old Germany schon längst die Tierschutzbehörde auf die Barrikaden gegangen wäre.

Doch siehe da: Es geht noch was. Die aktuelle Staffel des Dschungelcamps hat tatsächlich Unterhaltungswert! Ein dauerkotzendes Modell, ein Schlagersänger, der seine Fahne… pardon, seine Eier in den Wind hängt, und ein Superstar-Anwärter, der bei aller Naivität den Beschützerinstinkt im Zuschauer weckt. Unsere Gastkolumnistin Kiki hat den Montagabend in ihre ganz eigenen und exklusiv für unsere Leser gereimten Worte zusammengefasst. Freut Euch darauf! Und los geht’s:

Tag 4:

Am Tage vier der Nordsee-Klaus
hängt seinen Arxxx und Glocken raus.
Er dreht sich um, dann zieht er blank,
es baumelt seine Samenbank.

Am Abend herrscht erneute Not:
Zur Prüfung ging das Dschungelbrot.
Bei Georgi wurde Food geordert,
doch war „Miss Günstig“ überfordert.

Sie läuft im Rad und dreht und dreht,
was, weil es stinkt, so gar nicht geht.
Die Grillen zirpen ihr im Haar,
wo vorher schon ‚ne Made war.

Wohin sie faßt, sie schreit und quiekt,
weil es in ihrer Hose piekt.
Ganz kurz muss sie sich fokussieren,
dann geht sie sich gescheit blamieren.

Ein Fellbikini und 3 Sterne
sind der Gewinn: So hamwer’s gerne.
Das Camp ist wenig hingerissen,
man fühlt sich wieder angeschissen.

Was wär heut‘ noch erwähnenswert…
die Georgi ist so liebenswert,
man wird sie immer wieder wählen,
sich durch die Prüfungen zu quälen…

Meeting James Cameron

1 Sept

Eigentlich beteilige ich mich nie an Gewinnspielen. Das mal vorab. So war es irgendwie wohl „dieses Bauchgefühl“, das mich dazu verleitet hat, vor einigen Tagen eine Ausnahme von der Regel zu machen, ein kleines Quiz zu beantworten und ein Lösungswort an eine mir fremde E-Mail-Adresse zu schicken.

Die Antwort folgt prompt. Gerade sind wir von einem zweitägigen Kurztrip ins Hessische heimgekehrt, haben die Koffer auf den Boden und uns selbst aufs Sofa geschmissen, da ereilt uns die Nachricht: Sie haben gewonnen! Ja, was denn? Kann doch gar nicht sein… ein Schuss, ein Treffer? Doch, doch, versichert die freundliche Dame am Telefon, stimmt schon. Zwei Tage Belfast mit Flug, Hotel und Stadtführung. Und – ja, jetzt kommt’s – einem Treffen mit dem wohl erfolgreichsten Regisseur aller Zeiten: James Cameron. Im Doppelpack mit Jon Landau. Sagen Sie jetzt nicht, die beiden kennen Sie nicht. Avatar, Titanic, Terminator… all diese Geschichten haben die Herren aus Amerika perfekt in Szene gesetzt. Und nun werde ich sie live und in Farbe erleben.

Begleiten wird mich übrigens mein Sohn, denn zur Neuauflage von Camerons Werk „Titanic“ (ab 24. September auch in 3D) will man der generationenübergreifenden Faszination des Schiffsuntergangsdramas auf die Schliche kommen. Sollte ich die Gelegenheit erhalten, würde ich mich natürlich gerne ein wenig mit den Herren unterhalten. Allein, Zeit tut Not… schon am Mittwoch geht es los. Saubere journalistische Vorbereitung ist da schwierig, obwohl ich innerhalb von zehn Minuten vermutlich einen Fragenkatalog aus dem Ärmel schütteln könnte, der für ein Zwei-Stunden-Gespräch reichen würde. Vermutlich jedoch müssen wir uns schon glücklich schätzen, wenn es für ein „Nice to meet you“, Shake Hands und ein Bildchen reicht. Apropos Bildchen: Leider dürfte es in Anbetracht der verbleibenden Zeitspanne utopisch sein, noch auf die Schnelle mindestens zehn Kilo abzunehmen. Ich stelle mich im Fall des Falles also lieber näher zu Mr. Landau, neben dem seh ich nicht ganz so breit aus…

Während ich mich also mit Gesprächsstoff und Figurproblemen herumschlage, kommentiert mein Filius die Reise mit den Worten: „Ich muss dringend nochmal einkaufen gehen…“ Hmmm… wäre das nicht eigentlich mein Part als Dame gewesen???