Warum nicht mal nach Zagreb? Nur eine Flugstunde von München entfernt, bekommt man als Städtereisender eine Menge geboten an Kunst, Kultur und Kulinarischem in der Stadt der Millionen Herzen. Tradition und Moderne sind in Zagrebs Altstadt und der quirligen Unterstadt symbolisch verbunden durch die Zahnradbahn, mit der man in kürzester Zeit bequem vom historischen Teil der Stadt zur Einkaufsmeile gelangen kann – und umgekehrt. Zur Tradition gehören auch gutes Essen und eine Kaffeehauskultur, die den Vergleich zur Wiener Konkurrenz nicht zu scheuen braucht. Und zum „Changing of the Guards“ muss man nicht unbedingt nach London reisen – nein, auch das erlebt man mittags in Zagrebs Altstadt vor der St.-Markus-Kirche.
Das Stadtviertel Donji Grad (Unterstadt) liegt zu Füßen der beiden Altstadtviertel Kaptol und Gornji Grad, die auf zwei Hügeln über der Save-Ebene thronen. In der Oberstadt Gronji Grad gibt es unzählige Museen und Ateliers. Darunter traditionelle wie das „Historische Museum Kroatiens“, aber auch außergewöhnliche wie das „Museum of Broken Relationships“ – in diesem einzigartigen Museum dreht sich alles um gebrochene Herzen und Beziehungen, dokumentiert durch Erinnerungsstücke von Menschen mit Liebeskummer. Einen Besuch lohnen auch die Meštrović Gallerie in der Altstadt sowie das Museum of Contemporary Art in der neuen Südstadt.
Unbedingt besuchen sollte man auch die kleinen Blumenmärkte und den großen Dolac Markt, auf dem täglich frisches Gemüse und Obst angeboten wird. Die Cafés und Restaurants rund um den bekanntesten Markt Zagrebs sind berühmt für ihre regionale Küche. Auf keinen Fall verpassen darf man hier die Zagreber Strudel aus Äpfeln, Käse oder Sauerkirschen. Für den städtetechnisch eher ruhigen Sonntag empfehlen wir einen Bummel über den Antiquitäten-Flohmarkt am Britanski Platz.
Zagreb ist auch eine sehr grüne Stadt. Das sogenannte grüne Hufeisen liegt im Herzen von Kroatiens Hauptstadt. Diese Kette von Plätzen und Stadtparks wurde vom Architekten Milan Lenuzzi entworfen und erstreckt sich über weite Teile der Unterstadt Donji Grad. Im grünen Hufeisen finden Erholungssuchende überall ein ruhiges Plätzchen mitten in der Stadt, z. B. auch im zentral gelegenen Botanischen Garten.
Ebenfalls sehenswert und eine grüne Oase ist der Mirogoj Friedhof– der Zentralfriedhof liegt auf einem Hügel außerhalb des Zentrums; er wurde 1876 angelegt, und hier ruhen viele berühmte kroatische Schriftsteller, Politiker und Musiker. Es ist einer der schönsten Friedhöfe Europas – der Kölner Architekt Hermann Bollé gestaltete die Hauptgebäude.
Nach einem Tag voller Kunst und Kultur zieht es Besucher und Einheimische am Abend ins quirlige Nachtleben Zagrebs. Ganz egal, ob Folklore oder Jazz, Stadttheater oder Klassikkonzert, in den traditionellen Bierstuben, den unzähligen Clubs, Lounges und Pubs wird man garantiert fündig. (ima)
Ein paar Restaurant-Tipps: Vinodol, Gricki Top, Okrugljak, Gallo
Stadtführungen: Zagreb Talks
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