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Buchlesung „Brennen“ von Daniel Donskoy

27 Nov

2025 – Gestern erlebten wir einen phantastischen Abend im Bergson Kunstkraftwerk in München mit Daniel Donskoy. Der Schauspieler, Musiker und Moderator las virtuos aus seinem Erstlingswerk mit autobiographischen Zügen „Brennen“, das am 9. Oktober 2025 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen ist. Daniel Donskoy ist prädestiniert dafür, ein solches Buch zu schreiben, da er ein begnadeter Erzähler ist und mit seinem internationalen Background und Beruf schon sehr viel erlebt und kennengelernt hat.

Er ist in Moskau geboren, in Berlin und Tel Aviv aufgewachsen, hat in Berlin, London und New York studiert und ist als Schauspieler international erfolgreich in Serien wie „The Crown“, „Der Palast“, „Barbaren II“. In Deutschland wurde er 2018 bekannt durch die Serie „Sankt Maik“ und diverse Rollen im Tatort. Ferner entwickelte und moderierte er die preisgekrönte ARD Talk-Show „Freitagnacht Jews“. Musikalisch ist er mit Selbstkomponiertem bereits 2019 auf Tour gewesen (EP Donskoy).

Die Lesung aus seinem Buch glich einem unterhaltsamen Bühnenstück und wurde ergänzt durch drei Musikstücke auf Deutsch (Brennen), Russisch und Hebräisch sowie interessante Gespräche mit Christian Dunker (Geistesblüten, Berlin), die Einblicke in den Entstehungsprozess des Buches und die Gedankenwelt des Autors gaben. (ima)

Verlagstext: »Brennen« ist eine atemlose Reise, voller Exzesse, skurriler Begegnungen, über Grenzen, an den Rand von Abgründen – und immer wieder zurück zu den Sommern der Jugend in Tel Aviv, zu Tyler und einer Nacht, die alles veränderte. Zwölf Jahre, nachdem das Schicksal die beiden auseinandergerissen hat, drängt es den Erzähler, seinem Freund Tyler zu schreiben: von dem Leben, das inzwischen vergangen ist. Von Dreharbeiten im russischen Schnee, kurz vor dem Krieg, von einer sizilianischen Jagdgesellschaft und einem furchtlosen Dackel, einem in Flammen stehenden Filmstudio in der Nähe von Auschwitz, vom existenziellen Kampf gegen eine wuchtige Britin – eine Geschichte von Übermut, von der Verzweiflung und der brennenden Leidenschaft. In einer Sprache, die zugleich aufwühlt und tröstet, schreibt Daniel Donskoy über Aufbrüche, über den Rausch und die Sehnsucht nach Zugehörigkeit. Man lacht laut – und im nächsten Moment trifft es einen mitten ins Herz.

Weitere Lesetermine:
01.12.2025 – Darmstadt 19:30 Uhr
02.12.2025 – Hannover 19:30 Uhr
10.12.2025 – Stuttgart 19:30 Uhr
11.12.2025 – Wien 19:00 Uhr

Ein paar Fotos von der Veranstaltung und dem Kraftwerk…

Das Bergson Kunstkraftwerk: „Seit Oktober 2024 begeistert das ehemalige Heizwerk mit seinem spektakulären Ambiente – 25 Meter Deckenhöhe, atemberaubende Perspektiven, Industriecharme und eindrucksvolle Lichtspiele. Eine Location, die immer wieder aufs Neue fasziniert – mit Europas klügstem Konzertsaal, drei hauseigenen Ensembles, einem Live-Club, Restaurant & Bar, Tagesbar und Biergarten, einer Akademie und wechselnden Kunstausstellungen.

Before I Met Supergirl

4 Nov

2025 – Heute bin ich über den Link zum neuen Album „Before I Met Supergirl“ von Rea Garvey gestoßen. Hatte das VÖ-Datum 31.10.2025 irgendwie nicht auf dem Schirm. Und was soll ich sagen: Es ist ein in meinen Ohren sehr schönes Album geworden. Auf der neuen CD findet sich der bewährte und geschätzte Rea Garvey-Sound, aber auch moderne Klänge wie bei „Girl You’re Going To Get It All“, Rap-Parts bei „Mercy“ oder ungewohnt Rockiges wie „Head In My Hands“, was mir sehr, sehr gut gefällt. Ferner sind mit „Candlelight“ und „Sorry Days“ zwei bekannte Songs im 2025-Remastered-Sound mit drauf. Es lohnt sich auf jeden Fall, die 14 Songs öfter anzuhören und mitzugrooven.

„Before I Met Supergirl“ ist der Soundtrack zu Rea Garveys Buch mit demselben Titel, das ebenfalls bereits als Hardcover, E-Book und Hörbuch zu haben ist. Es erzählt von „Verlust und Liebe, von Angst und Aufbruch, von dem Mut, anders zu sein.“ (ima)

Klappentext: Rea Garvey erzählt die bewegende Geschichte seiner Herkunft: Irland. Ein Land, in dem Regen und Licht, Stolz und Zweifel, Freiheit und Tradition untrennbar verwoben sind. Vom wilden Lachen in einem überfüllten Bungalow voller Geschwister bis zu nächtlichen Techno-Ekstasen in Belfast, von Rebellionen gegen das System bis zu Momenten reiner Ehrfurcht vor dem Leben – Rea öffnet die Türen zu Erinnerungen, die ihn geformt haben – mal komisch, mal schmerzhaft, immer ehrlich. Es sind Geschichten von Verlust und Liebe, von Angst und Aufbruch, und vom unerschütterlichen Traum, Musik zum Kompass zu machen. Erzählungen über das Erwachsenwerden auf Irisch – roh, poetisch, voller Herz und so lebendig, als wäre es gerade eben erst passiert. Seine Geschichten sind eine Einladung: nachzuspüren, woher wir kommen, was uns prägt – und warum Glaube manchmal der einzige Halt ist.

„KAOS“ auf dem Olymp

31 Aug
(c) NETFLIX

2024 – Eigentlich ist das Wetter zu schön, um den Fernseher anzumachen. Doch es kann sich lohnen, die Neuerscheinungen im Streaming im Auge zu behalten. Frisch bei Netflix im Angebot: „Kaos“. Das verbirgt sich hinter dem Titel der achtteiligen Serie:
Ja, die griechische Mythologie hat es in sich: Da finden sich Geschichten, die die Fantasie jedes Soap-Opera-Schreibers sprengen. Mord, Totschlag, sexuelle Gewalt und ordentlich Tragik bilden die Regel und nicht die Ausnahme. Kein Wunder, dass sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Buch- und Drehbuch-Autoren an mehr oder weniger zeitgemäße Modifikationen des Stoffes gewagt haben. Das neueste Werk im Netflix-Streaming heißt „Kaos“ und verlegt den Olymp und seine Bewohner in die Gegenwart. Die Serie greift in die Vollen, mixt Drama mit einer ordentlichen Portion Komik und Ironie.

Und, ach, die Götter sind doch auch bloß Menschen, oder? Der egozentrische Götter-Vater Zeus (Jeff Goldblum) ist ein miserabler Daddy für seine zahlreichen Kinder, seine kaltherzige Ehefrau Hera (Janet McTeer) lauscht gerne den Sünden der Sterblichen und verwandelt Nebenbuhlerinnen in Bienen, deren Honig sie genussvoll aufs Frühstücksbrötchen träufelt. Zeus‘ Sohn Dionysos (Nabhaan Rizwan), Partygänger und Lebemensch, sehnt sich nach der Anerkennung des Vaters und einer sinnvollen Aufgabe, und Meeresgott Poseidon (Cliff Curtis)… nun ja, auch er ist nicht gerade das, was man einen angenehmen Zeitgenossen nennt.

Drunten auf der Erde, unter den Sterblichen, geht es nicht besser zu. Den begnadeten Sänger Orpheus (Killian Scott) macht Show-Creator Charlie Covell (The End Of The F**king World) zum angehimmelten Rockstar, seine Ehefrau Eurydike (Aurora Perrineau) steckt in einer Liebeskrise, und Ariadne (Leila Farzad), die Tochter von Staatschef Minos (Stanley Townsend) steht wegen eines tragischen Ereignisses in ihrer frühesten Kindheit mächtig unter Druck.

Als am „Olympia“-Tag die Enthüllung eines den Göttern gewidmeten Kunstwerks Anrüchiges zutage fördert und den Zorn des Zeus auf sich zieht, als der Göttervater eine Falte auf der Stirn entdeckt und darin ein Zeichen für den Beginn der Erfüllung einer ungeliebten Prophezeiung zu erkennen glaubt, setzt sich das „Kaos“ in Gang. Die Schicksale von Menschen und Göttern verweben sich, die Geschichte nimmt Fahrt auf in eine unbekannte Richtung, immer kommentiert von dem zur Strafe für schlechtes Benehmen von Zeus an eine Felswand geketteten Prometheus (Stephen Dillane), der auf die Revolution hofft, während ein Adler ihm täglich aufs Neue die Leber aus dem Leib pickt…

Die nicht ganz mythologiegetreue, aber herrlich unterhaltsame Story besticht mit tollen Darstellern und Laune machenden Dialogen, ohne die Grausamkeit der Götter auszusparen. Flankiert wird das Ganze von einem Soundtrack, wie er besser nicht sein könnte – angefangen bei „Money for nothing“ von den Dire Straits über Abbas „Gimme Gimme Gimme“ und „The Passenger“ von Siouxsie & The Banshees sowie vielen weiteren Songs bis hin zu Ausflügen in die Klassik mit Musik aus dem „Barbier von Sevilla“. 

Ein besonderes Highlight bildet das von Orpheus-Darsteller Killian Scott selbst gesungene Stück „Eurydice“, das seine Serienfigur seiner Ehefrau und Muse widmet. Scotts Stimme geht sofort ins Ohr; die flotte Rock-Ballade stammt aus der Feder von Bastille-Sänger Dan Smith und hat echte Ohrwurm-Qualitäten.

Fazit: Fans des Genres und allen, die es werden wollen, sei „Kaos“ ans Herz gelegt – schon allein des großartigen Soundtracks wegen.

Anspieltipp: „Eurydice“

„Freiheit in mir“, der Spiegel Bestseller von Gil Ofarim

11 Jun

2021 – „Freiheit in mir“, das Buch von Gil Ofarim hatte ich ja hier schon angekündigt. Mittlerweile ist es überall im Buchhandel erhältlich – und von mir auch schon mit Begeisterung gelesen! Die Spiegel-Bestseller-Liste führt es auf einem respektablen 12. Platz. Es ist keine typische Biografie geworden – vielleicht eher eine Inspiration auch für den Leser, das Leben mit allen Hochs und Tiefs anzunehmen und zu meistern.

„…aber vielleicht hinterlässt man seine Fußspuren, an denen sich andere orientieren können. Vielleicht inspiriert man jemanden oder verändert sogar etwas. Damit wäre mein Ziel schon erreicht.“

Den Fans ist der künstlerische Werdegang natürlich bereits bekannt. Trotzdem steckt noch das eine oder andere Erlebnis im Buch, das man so noch nicht wusste. Auch die schwierige private Zeit 2017/2018, in die beruflich der hart erarbeitete Erfolg bei „Let’s Dance“ fiel, liest sich vom Protagonisten selbst nochmal ganz anders als in der sensationslüsternen und respektlosen Yellow Press! Alles in allem lässt einen das Buch jedoch hoffnungsvoll in die Zukunft blicken mit dem Rat:

„Sich selbst treu zu bleiben, immer wieder aufzustehen und weiter zu gehen, die Hoffnung niemals aufzugeben – und die Welt täglich ein bisschen besser zu machen.“

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung! (ima)

Und wer Lust hat, sich von Gil Ofarim aus dem Buch vorlesen zu lassen, bekommt die Gelegenheit auf seiner musikalischen Lesereise mit bisher folgenden Terminen:

18.06.21 – Gut Wöllried, Rottendorf bei Würzburg
02.07.21 – Sommerterrasse Hotel im Engel, Warendorf
04.07.21 – Stadthalle, Rheine
28.08.21 – Stadthalle, Limbach Oberfrohna
29.08.21 – Metro Kino, Kiel
30.08.21 – Dussmann Das KulturKaufhaus, Berlin
31.08.21 – Ludwig Bahnhofsbuchhandlung, Leipzig
18.09.21 – Varel

Gil Ofarim: Freiheit in mir

14 Dez

2020 – Der Münchner Musiker Gil Ofarim befindet sich in bester Gesellschaft, wenn am 1. Juni 2021 seine Biografie „Freiheit in mir“ im Droemer-Knaur-Verlag erscheint. Bereits im Oktober diesen Jahres legte Musiker-Kollege Samu Haber mit „Forever Yours“ vor. Nach über 20 Jahren im (musikalischen) Rampenlicht hat Gil Ofarim ganz sicher eine Menge zu erzählen…wir sind auf jeden Fall schon sehr gespannt darauf! (ima)

Aus dem Pressetext:

Durch Höhen und Tiefen in die Freiheit 

In seinem Buch erzählt der Musiker Gil Ofarim die Geschichten und Hintergründe zu seinem Album „Alles auf Hoffnung“, auf das ihn dieses Leben vorbereitet hat. Wir dürfen ihn auf einer Reise durch die Extreme eines Lebens begleiten, das sich trotz seiner Einzigartigkeit in den universellen Aspekten von unseren eigenen Erfahrungen und unserem individuellen Erleben gar nicht so sehr unterscheidet. 

Gil Ofarim nimmt uns auf der Reise durch das Dickicht aus Gefühlen und Erfahrungen an die Hand und lehrt uns, niemals stehen zu bleiben – auch wenn wir nicht immer wissen, wohin unser Weg führt. Wir lernen den kreativen Ausnahme-Künstler auf der Suche nach dem Sinn seines Lebens kennen, und treffen auf einen nachdenklichen bodenständigen Mann, der die Menschen um sich herum allein mit seinem tiefsinnigen Da-Sein unterstützt, inspiriert und motiviert: „Ich befinde mich auf einer Reise, die noch lange nicht beendet ist. Ich habe viel erlebt und noch mehr zu erzählen. Man kann am Ende zwar nichts mitnehmen, aber vielleicht hinterlässt man seine Fußspuren, an denen sich andere orientieren können. Vielleicht inspiriert man jemanden oder verändert sogar etwas. Damit wäre mein Ziel schon erreicht.“ 

Gil Ofarims bewegende Geschichte lässt uns spüren, worum es wirklich geht im Leben: Sich selbst treu zu bleiben, immer wieder aufzustehen und weiter zu gehen, die Hoffnung niemals aufzugeben – und die Welt täglich ein bisschen besser zu machen.